Masters 2013

Wie jedes Jahr im Dezember treffen sich 32 der besten Doppelkopfspieler zum Masters-Turnier. In diesem Jahr wurde in der Jugendherberge Kevelaer gespielt. Aus unserem Verein war Christian Romahn erstmalig dabei. Er erreichte den Finaltisch und wurde am Ende hervorragender vierter.
Sieger wurde Terrance Angermann vor Andre Schütt und Andreas Vonruden.

Hermann Baaken hat das Wochenende so zusammengefaßt:

„Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert“
Puuuuh ! Das Masters 2013 ist zu Ende. Ich schwanke noch zwischen Wehmut und
Erleichterung. Aber ersteres wird wohl haushoch gewinnen.
Auf der Suche nach einer neuen Heimat für das Masters (Gerd hatte letztes Jahr das
voraussichtliche Ende des Doko-Kellers angekündigt) sind wir in Kevelaer fündig geworden.
Eine Location wie gemalt für uns „Doko-Bekloppte“.
Am Ende der Welt, ein Haus für uns alleine, ein Bett für jeden und eine Bewirtung vom
feinsten, und das alles zu einem unschlagbaren Preis. Hört sich wie ein Traum an, war aber
keiner.
Die Jugendherberge in Kevelaer entpuppte sich als Volltreffer für uns und für die
Herbergsleitung. Denn kurz vor Weihnachten kommen so gut wie keine Gäste, da freut man
sich über eine 34-köpfige Gruppe, die von Freitag bis Sonntag ein bisschen Umsatz bringt. Na
ja, Frau Krock von der JH staunte nicht schlecht, als sie den stolzen Betrag von knapp
1200,00 € ausrechnete. Und das war nur der Verzehr von Getränken nebst kleineren
Imbissangeboten.
Alleine am Freitag bestand die Hauptbeschäftigung des Personals darin, Kaffee zu kochen
und den Kühlschrank aufzufüllen. Und am Samstagmorgen um halb sieben war sie völlig aus
dem Häuschen. Da hatte doch wieder jemand das Licht angelassen im Raum „Walbeck“,
dachte sie noch, als sie die Türe öffnete. Aber der Anblick von drei völlig fertigen Gestalten,
die da am Tisch saßen, führte sie unweigerlich zu dem Gedanken „ Was habe ich mir denn da
für eine Truppe ins Haus geholt?“ Aber sie sollte es nicht bereuen.
Der Zeitplan, die Mitternachtssnacks, Getränkewünsche und auch unseren
Abrechnungsmodus der Verzehrzettel, jedes Detail hatte ich vorher mit Frau Krock
besprochen.
Und so fuhr ich am Freitagmorgen mit Christian Romahn, den ich noch in Wesel am Bahnhof
eingesammelt habe, mit einem ohnehin schon guten Gefühl nach Kevelaer. Aber was das
Personal dann ablauftechnisch auf die Beine brachte, war sensationell. Pünktlich wie die
Maurer wurde das Essen serviert, lecker und reichlich. Der Kühlschrank war immer voll. Die
Snacks wurden abends bereitgestellt. Selbst eine kleine Kaffeemaschine wurde um 21:30 Uhr
noch zur Verfügung gestellt. Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert und ich liebe die Leute,
die mir nicht aus einem halben Meter Entfernung ins Ohr schreien. Und die Leute, die mir
nicht ständig Fragen stellten, die ich schon im Vorfeld beantwortet habe, mag ich auch.
Besonders ans Herz gewachsen sind mir die Teilnehmer, die nicht den Weg in die völlige
Unzurechnungsfähigkeit beschritten.
Aber es war ein geiles Wochenende!
Dank an Verena, die es mit ihrer Feinfühligkeit mehrmals geschafft hat, mich nicht in den
Wahnsinn zu treiben. Bewundernswert ihre Virtuosität im Umgang mit dem putzigen
Klingglöckchen. Es bedurfte nur einiger weniger Schläge dieses Instrumentes, dezent
vorgetragen, um selbst die ruhige, fast schon besinnliche Stimmung im Tischtenniskeller aus
der drohenden Apathie zu reißen. Ach übrigens, dasselbe Talent an der Glocke besaß auch
unser Hani, der mit einer Sensibilität, die seines gleichen sucht, den morgendlichen
Weckdienst übernommen hatte. Nicht in den Genuss dieses fröhlichen Glockenspiels kamen
die, die die Nacht durchgemacht haben. Selbst schuld, sage ich da nur.
Dass wir wirklich am Ende der Welt angelangt sind, bewies Hoobi. Mit einem Urschrei,
dagegen hatte Tarzan nur ein dünnes Stimmchen, irgendwann nach Mitternacht, „HAAESSS-
VAU“ versuchte er doch tatsächlich irgendeinen Nachbarn zu wecken. Vergeblich,
denn sein Ruf verhallte in den unendlichen Weiten des Waldes hinter unserem Domizil.
Jetzt habe ich ganz vergessen, warum wir eigentlich in Kevelaer waren.
Ach so, jetzt fällt es mir wieder ein, wir wollten ja Doppelkopf spielen. Der Masterssieg mit
seinen monetären Begleiterscheinungen war das Ziel. 32 Teilnehmer spielten und spielten und
spielten und siehe da, einer hatte gewonnen, und das war Terry Angermann. Ja genau, jener
Terry, der seine Doko-Auszeit dazu nutzte, einen Auffrischungskurs zu belegen, um wie
Phönix aus der Asche den Gipfel des Doppelkopf-Olymps zu besteigen, übrigens zum dritten
Mal.
Wusel, der erstaunlicherweise erst zum ersten Mal am „Final Table“ saß, wurde zweiter vor
dem Rüpel, dem es mit der höchsten Einzelrunde noch gelang, auf Platz drei vorzurücken.
„Küken“ Christian, dem bei seinem Mastersdebüt direkt der Sprung an den Finaltisch gelang
(Respekt!!) wurde undankbarer vierter. Die Solowertung gewann meiner einer.
Abschließend gilt es noch, die Einzeldisziplinen des gesamten Teilnehmerfeldes zu bewerten.
Volle Punktzahl gibt es in den Kategorien „Verzehr“, „Humor“ und „Glockengehorsam“.
Selten wurde soviel getrunken, soviel gelacht und so pünktlich die Runde begonnen. In den
anderen Kategorien, die ich aber hier nicht aufzählen möchte, gibt es noch
Steigerungspotential.
Ebenso wie Gerd in seiner Abschlussrede möchte auch ich mich bedanken bei Simon, dem
„Meister der Zahlen“, bei Verena und Tantchen Andrea für die Ergebniseingabe, bei Daniel
und Bodo fürs „Geldeinsacken“ natürlich beim Chef Gerd nicht nur für seine humorvolle
Reden und bei allen Helfern und Teilnehmern für ein perfektes Wochenende.
Der letzte Satz gebührt aber der lieben Frau Krock: „So eine pflegeleichte, saubere und lustige
Truppe haben wir noch nie da gehabt.“ Selbst die Reinemachefrau „Lilly“, schon seit über 30
Jahren dabei, fragte sich, was sie eigentlich hier solle, denn sie brauchte für eine sonst
mehrstündige Reinigung gerade mal 30 Minuten.
In diesem Sinne
Euer Hörmi
PS: Die Buchung der Jugendherberge für das nächste Jahr habe ich übrigens gestern schon
erledigt.

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